Projekt "Szenarien der Raumentwicklung"
Szenarien der Raumentwicklung.– interdisziplinäre Szenariowerkstatt in Zusammenarbeit mit externen Experten"

Projektbeschreibung

Das Projekt „Szenarien der Raumentwicklung – interdisziplinäre Szenariowerkstatt in Zusammenarbeit
mit externen Experten“ (Az. 10.06.03-08.102) wurde im Auftrag des Bundesministeriums
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Bundesinstituts für
Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Forschungsprogramm der allgemeinen Ressortforschung
des BMVBS bearbeitet. Projektzeitraum: 2009-2011

Kooperationspartner:

Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung an der Universität Stuttgart (IREUS), Universität Stuttgart
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin

Referenzpersonen:
Prof. Stefan Siedentop (IREUS): Projektleitung
Klaus Einig (Referat Raumentwicklung des BBSR): Projektsteuerung

Veröffentlichung:

Studie "Integrierte Szenarien der Raumentwicklung in Deutschland.
Ergebnisse eines Ressortforschungsprojektes im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Bundesinstituts für Bau‐, Stadt und Raumforschung (BBSR)

Projektbeitrag NSP:

Projektberatung zur Szenarioplanung und Mitarbeit bei der Erstellung von expertengestützten Szenarien der Raumentwicklung

NSP-Impuls für einen fachlichen Diskurs:
Was bedeutet "Prädiktive Szenarioplanung"?

Prädiktive Szenarioplanung ist ein kritisch realistischer Ansatz der Szenarioplanung, der einer zweiten Generation von Ansätzen der Szenarioplanung zugerechnet werden kann und sich deutlich von der ersten Generation aus den 1970er Jahren unterscheidet. Während die erste Generation noch eine positivistische Vorausbestimmung von wahrscheinlichen und möglichen Zukünften durch die Forschung im Blick hatte, läßt sich die prädiktive Szenarioplanung im Wesentlichen durch folgende Eigenschaften kennzeichnen:
  • Philosophische Grundlage:
    Kritischer Realismus: Es sollen realistische Aussagen über mögliche und bevorzugte Zukünfte der Raumentwicklung getroffen werden.  
  • Antizipation:
    Prädiktive Vorausschau: Aussagen zu möglichen und bevorzugten Zukünften werden auf wissenschaftlich glaubwürdigen Methoden der Zukunftsforschung getroffen. Das Hauptaugenmerk lag auf der (wissenschaftlichen) Glaubwürdigkeit der Studie. Weder die Bedeutung (Salienz) noch die (politische) Legitimation der Zukunftsaussagen standen im Vordergrund.   

  • Partizipation:
    Am Prozess waren neben den Auftraggebern nur externe Experten der Raumentwicklung beteiligt. An der Erstellung der Szenarien waren nur die wissenschaftlichen Auftraggeber beteiligt. Bei der Szenarienerstellung findet weder eine Betiligung der Politik noch der breiten Öffentlichkeit statt. Die Szenarienerstellung und die Szenarienverwendung wird zeitlich getrennt.
  • Vernetzung:
    Der Diskurs erfolgt in einem geschlossenen Expertennetzwerk.    

  • Bewertung von Zukunft (Vision):
    Die raumordnungspolitische Bewertung der Szenarien im Hinblick auf den raumordnungspolitischen Handlungsbedarf erfolgte durch die externen Experten. Realistische Aussagen über wahrscheinliche, mögliche und bevorzugte Entwicklungen werden dabei kritisch hinterfragt. Im Projekt wurden den dargestellten Szenarien die gleiche Wahrscheinlichkeit zugewiesen. Ein Diskurs mit der Politik oder der Öffentlichkeit war im Projekt nicht vorgesehen.       
  • Handlungsbezug:
    Das Porjekt wird begrenzt auf die Bereitstellung und (wissenschaftliche) Verarbeitung von expertengestützten Informationen über die Zukunft der Raumentwicklung;
    politische Reformprozesse verlaufen dabei getrennt vom Prozess der Szenarienerstellung